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Wildes Holz
Foto: Privat

Wildes Holz bietet Ritt durch viele Musikstile

03.03.2022 - Salzgitter-Zeitung

Das Trio begeistert sein Publikum in der Kniki in Salzgitter-Bad.

Wildes Holz nennt sich ein Trio, das in der Kniki zu Gast war. Die Instrumente: Kontrabass, Gitarre – und Blockflöte. Wer sich an die eigenen Flötenübungen aus der Schulzeit erinnert, hat hohe Erwartungen an die drei Akteure. Marcus Conrads zupft und streicht seinen Kontrabass, Tobias Reisige beeindruckt mit einem umfangreichen Flötensortiment und einer großen Fertigkeit, präzise Töne zu erzeugen, Johannes Behr spielt die Akustikgitarren. Die drei nehmen die Zuhörer an diesem Abend mit durch die vergangenen Jahrhunderte bis in die Gegenwart. Ein Schreittanz beispielsweise – nicht nur geblasen, gezupft und geschlagen, sondern auch von Reisige vorgeführt – versetzt in höfische Gepflogenheiten. Es folgen Eigenkompositionen, beispielsweise von Johannes Behr. Reisige spielt eins von Vivaldis Blockflötenkonzerten mit seinen Kollegen. Da wird auch mal die Tonart gewechselt. Warum? Weil es so schöner ist und den dreien so gefällt. „Rock me Amadeus“ von Falco ist der Lockermacher.

Die Jazzsängerin Lil Hardin Armstrong hat den Titel „Stuttin‘ with some barbecue“ geschrieben, mit dem ihr Mann Louis bekannt wurde. Den drei Hartholzakteuren gelingt mit ihren Instrumenten eine Jazzbluesvariation vom Feinsten. Dann greift Conrads zur elektrisch verstärkten Mandoline und spielt Grönemeyers Mensch. Das Publikum übernimmt den Textbeitrag, allerdings stark behindert durch die FFP2-Masken. Ein Medley verschiedener Boygroups der 90er- Jahre rundet das Konzert ab. Exzellent arrangiert, spielfreudig und auch synchron tänzerisch nicht unbegabt verausgaben sich die drei.

Weiter geht’s auf einem Instrument, das im Bühnenhintergrund für Rätselraten sorgte. Es handele sich, so Reisige, um einen Subgroßbass-Klangkörper, dem er dumpfe Kontrabasstöne entlockt. Dann sind mehr als 100 Minuten Konzert vorbei. Das Publikum klatscht, jubelt und pfeift. Die Zugabe: AC/DC und „Highway to hell“. Wildes Holz: hart, vielseitig, geschmeidig, in sämtlichen Musikstilen zu Hause, brillante Beherrschung der Instrumente, voller Energie, sich nicht immer nur ernstnehmend – was für ein wundervoller Abend.

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